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Neuer Kapitän steht auf der „Brücke des Schiffs“

Festakt am Matthias-Grünewald-Gymnasium: Sebastian Link als Schulleiter offiziell in sein Amt eingeführt. Viel Lob für die kommissarische Schulleiterin Sigrid Böhrer
Sebastian Link übernimmt das Steuer am „Schiff“. Im Rahmen eines Festaktes wurde er als Schulleiter des Matthias-Grünewald-Gymnasiums offiziell in sein Amt eingeführt. Zahlreiche Gäste nahmen an der Feier in der Stadthalle teil.

Die offizielle Einführung nahm Kristina Klammt, die zuständige Referentin am Regierungspräsidium Stuttgart, vor. Ihr Dank galt, wie der vieler anderer Redner bei diesem Festakt auch, zunächst aber Studiendirektorin Sigrid Böhrer. Als kommissarische Schulleiterin habe sie das Matthias-Grünewald-Gymnasium souverän und mit Bedacht durch schwierige Zeiten geführt. Diese außergewöhnliche Leistung verdiene großen Respekt.

Sebastian Link nannte sie einen „profunden Kenner“ des Matthias-Grünewald-Gymnasiums und würdigte seine „prägende Persönlichkeit“ als Lehrer, Fachberater und Abteilungsleiter. Der neue Schulleiter zeichnet sich Klammts Angaben zufolge aus durch außergewöhnlichen Einsatz über den Unterricht hinaus. So habe er sich bei der Schulentwicklung engagiert und den digitalen Bereich vorangebracht.

Klammt räumte ein, dass Sebastian Link mit der Sanierung des Gymnasiums vor großen Herausforderungen stehe. Die Schulreferentin war aber zuversichtlich, dass er die notwendige Unterstützung bekommt. Schließlich sei er nicht allein, denn ein hochmotiviertes Schulleitungsteam stehe an seiner Seite.

Stadtrat Gerhard Baumann übermittelte die Grüße der erkrankten Bürgermeisterin Anette Schmidt. Dem neuen Schulleiter bescheinigte Baumann „beeindruckende pädagogische Erfahrung und Leidenschaft für Bildung“. Aufgrund von Links großer Identifikation mit dem Matthias-Grünewald-Gymnasium zeigte er sich zuversichtlich, dass er die Schule erfolgreich in die Zukunft führen wird.

Die Stadt will nach Baumanns Angaben ihren Teil dazu beitragen, dass das „Schiff“ weiterhin ein Ort ist, an dem Schüler ihr volles Potential entfalten können. Die Sanierung schaffe dazu die Voraussetzungen. Die damit verbundene zeitweilige räumliche Trennung in zwei Schulstandorte sei, so Baumann, eine „Herausforderung“. Die Stadt arbeite allerdings mit Hochdruck daran, die Auswirkungen dieser Übergangslösung so gut wie möglich zu mildern.

Von einem „Tag der Freude“ sprach Professor Dr. Wolfgang Reinhart. Der Landtagsvizepräsident zollte Sebastian Links Entscheidung, sich für die Stelle als Schulleiter am MGG zu bewerben, großen Respekt. Immerhin übernehme er damit die Leitung eines der renommiertesten Gymnasien im Lande. In Reinharts Augen habe Link dafür aber auch beste Voraussetzungen: Der neue Schulleiter habe eine klare Vision, er zeige Leidenschaft und Einsatzbereitschaft. In den wenigen Monaten, in denen Link schon als Schulleiter amtiere, habe er bereits volle Hingabe für die Bildung junger Menschen gezeigt.

Auf die Verantwortung eines Schulleiters und Lehrers wies Cornelia Wetterich hin. Nach Ansicht der Schuldekanin sei es seine Aufgabe, „Schüler nicht auf das festzulegen, was vor Augen ist, sondern ihre Entwicklungspotentiale zu erkennen, sie entsprechend zu fördern und sie anzuleiten, sich nicht mit Oberflächlichkeiten und populistischen Parolen zufriedenzugeben.“ Ein Rektor müsse zudem das ganze System im Auge behalten. Damit das gelingt, so Wetterich, sei das Vertrauen in Gottes Beistand hilfreich. Ihr Wunsch für den neuen Schulleiter: „Dass Gott Sie jeden Tag begleitet und mehr sehen lassen will als das, was vor Augen ist.“

Sebastian Link ist passionierter Kletterer. In Anspielung auf das Hobby überreichte ihm Christian Wamser ein Seil, um damit Problemberge bezwingen zu können. Der geschäftsführende Schulleiter im Stadtgebiet wünschte, dass am MGG alle eine Seilschaft bilden und „an einem Strang ziehen.“ Zur Stärkung gab es von ihm außerdem Energieriegel und einen Erste-Hilfe-Kasten, für den Fall, dass jemand ins Straucheln kommt.

Auch die Schüler sparten nicht mit guten Wünschen. Das Schülersprechertrio mit Calvin Ruff, Daniel Winkler und Hendrik Ulsamer dankte für das Wohlwollen gegenüber den Belangen der SMV und hoffte, dass die Kultur des Miteinanders eine Fortsetzung findet. Elternbeiratsvorsitzender Andreas Braun hat den neuen Schulleiter schon als wertvollen Ansprechpartner kennengelernt. Seine Erfahrungen seien durchweg positiv gewesen. Braun berichtete von einer „sehr engen und konstruktiven Zusammenarbeit“. Die eine oder andere Herausforderung habe man bereits gemeinsam meistern können. Sein (Zwischen-)Fazit: „Wir wissen und wir schätzen, was wir an Ihnen haben.“

Mit „Erleichterung“, „Dankbarkeit“ und „Zuversicht“ haben die Lehrer die Nachricht vom neuen Schulleiter aufgenommen. „Wir sind dankbar, dass mit Sebastian Link einer aus unseren Reihen die Schulleitung übernimmt, einer der uns kennt, der die Schule kennt, der weiß, was wir hinter uns haben, was wir können und was wir brauchen“, formulierte Jessica Hecht für den Personalrat. Link wisse, dass das Kollegium zusammenstehe, wenn es darauf ankommt, aber auch einen Schulleiter brauche, der zu jeder Zeit hinter seinen Lehrern steht und der sich, wenn es notwendig sei, auch vor sie stellt. Damit der neue Schulleiter seiner Aufgabe entsprechend ausgestattet ist, überreichte ihm der Personalrat eine Kapitänsuniform samt Mütze für Strahlkraft und Autorität auf der Brücke. Ein Fernrohr gab es für den Weitblick und einen Kompass, um die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Den Verein der Freunde nannte Dr. Sebastian Gerstenkorn einen guten Partner und treuen Weggefährten des MGG. Der Vorsitzende sagte ihm Unterstützung zu, wenn es darum geht, die Lern- und Arbeitsbedingungen am „Schiff“ stetig zu verbessern. Rund 400 000 Euro habe der Verein in der Vergangenheit der Schule zur Verfügung stellen können. „Es stehen ausreichend Finanzmittel zur Verfügung, um neue Wünsche erfüllen zu können“, betonte Gerstenkorn.

Sebastian Link skizzierte Grundzüge seines Amtsverständnisses. Der neue Schulleiter verwies dabei auf das Leitbild des MGG, das mit „Wertschätzung“, „Offenheit“ und „Zuverlässigkeit“ entscheidende Faktoren für ein gelingendes Miteinander enthalte. „Wir werden die Kinder mitnehmen, gewährleisten, dass sie sich an unserer Schule sicher, respektiert und wertgeschätzt fühlen“, versicherte er. Die Aufgabe aller am Schulleben Beteiligten sah Link darin, die Schule so zu gestalten, dass sie der Schnelllebigkeit und dem gesellschaftlichen Wandel gewachsen ist. „Sie muss heute durchaus einen Fokus auf technologischen Fortschritt legen, darf dabei aber niemals Kreativität, kritisches Denken und Problemlösungsfähigkeiten aus dem Fokus verlieren“, sagte er und formulierte den Anspruch, Schüler zu ermutigen, „selbstständig zu denken, innovative Ideen zu entwickeln und hartnäckig Lösungen auch für komplexe Probleme zu finden.“ Den Lehrern sagte Link zu, sie darin zu unterstützen, ihren Beruf als „Berufung“ zu verstehen. Sie müssen dazu seiner Auffassung nach Ressourcen erhalten, die sie benötigen, „um innovative und ansprechende Lernmöglichkeiten zu schaffen, Freiräume, um den Unterricht den Kindern entsprechend gestalten zu können und die Kinder mit Begeisterung auf eine Reise mitzunehmen.“

Für die musikalische Gestaltung des von Tobias Endres moderierten Festaktes sorgten Anna Kreutzer (Violoncello) und Felix Krüger (Klavier), Alina Hemberger (Gesang und Gitarre) sowie der Schulchor unter der Leitung von Felix Krüger mit Johanna Schreck und Alina Hemberger als Solistinnen.

Die Theater-AG unter der Leitung von Jessica Hecht übermittelte zu Beethovens „Ode an die Freude“ pantomimisch Glückwünsche. Die Schüler des Profilfachs Sport zeigten Freude an der Bewegung. Ihre dynamische Präsentation brachte viel Schwung in die Stadthalle.