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Schüler arbeiteten einen Tag für Schulprojekt in Afrika

Durch das „Malochen“ bei einer Firma in der Region kamen 2500 Euro für das Hilfsprojekt in Guinea zusammen
Eine Schule unterstützt effektiv Entwicklungshilfe. Wie das geht, zeigten die Schüler der Jahrgangsstufe 1 des Matthias-Grünewald-Gymnasiums. Ende des vergangenen Schuljahres krempelten sie die Ärmel hoch und engagierten sich einen Tag in einem selbst gewählten regionalen Betrieb. 2500 Euro kamen so zusammen. Das Geld kommt einem Projekt in Afrika zugute. Jetzt war die Spendenübergabe.

„Wir wollten ein Zeichen der Solidarität mit Kindern und Jugendliche setzen“, betonte Dr. Elisabeth Grünbeck. Die Religionslehrerin hatte zusammen mit Deutschkollegin Jessica Hecht den „Tag für Afrika“ organisiert. Beide zeigten sich überzeugt davon, dass das Projekt bei allen Beteiligten das Bewusstsein geschärft hat für andere Menschen, denen es nicht so gut geht. Oberstudiendirektor Tobias Link unterstützte das Projekt mit Nachdruck. „Unsere Schüler haben einen wichtigen Beitrag geleistet, indem sie ihre Zeit und Arbeitskraft für Andere eingesetzt haben“, machte der Schulleiter deutlich. Link sicherte zu, dass der „Tag für Afrika“ einen festen Platz am Matthias-Grünewald-Gymnasium bekommen soll.

„Wir fördern die Bildung von Kindern und die Gesundheitsfürsorge“, erklärte Dr. Monika Böske. Sie ist Vorsitzende des Vereins „Ecole de la Solidarité Dow Bodié Guinea“, dessen Mitglieder sich seit 1999 in Westafrika engagieren. Böske besuchte das Matthias-Grünewald-Gymnasium, berichtete von ihrem Projekt und nahm die Spende entgegen. „Was als Schulprojekt begann, wurde im Laufe der Jahre ein Dorfentwicklungsprojekt“, erzählte Böske. Ziel sei es zunächst gewesen, die finanziellen Mittel für den Bau einer Schule in Dow-Bodié zur Verfügung zu stellen. Das Dorf liegt in der Präfektur Dalaba in Guinea, 360 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Conakry.

„Frauen tragen in Afrika die Hauptlast in der Familie“, so Böske. Die Mädchen werden ihren Angaben zufolge schon früh zur Hausarbeit und für die Erziehung jüngerer Geschwister herangezogen. „Die leidvollen Erfahrungen der Frauen mit dem eigenen Analphabetismus weckten in ihnen den Wunsch nach einer Schule im Dorf, insbesondere für ihre Töchter.“ Der Wunsch ging in Erfüllung. Böske und ihre Helfer konnten mit Mitteln des Vereins im Jahr 2000 eine dreiklassige Schule samt Wohnungen für Lehrer und einen Brunnen einrichten. 2002 wurde die Schule um drei Klassen und einen Speiseraum erweitert. Die heute rund 300 Schüler erhalten täglich eine warme Mahlzeit. Aus Spendengeldern wurden im Lauf der Jahre unter anderem ein Gesundheitszentrum, eine Nähwerkstatt und eine Dorfbibliothek eingerichtet.

„Wir haben schon viel erreicht“, meinte Monika Böske. Um die Nachhaltigkeit des Erreichten zu sichern und die wichtigen Aufgaben für die Zukunft umzusetzen, sei der Verein weiterhin unbedingt auf Spenden angewiesen. Zum Beispiel auf die von den Schülern des Matthias-Grünewald-Gymnasiums. Im Rahmen eines „Tags für Afrika“ arbeiteten sie in einem Betrieb, verzichteten auf ihren Lohn, um ihn für den guten Zweck zu spenden. So wie Janne Kritz und Jonah Schreck. Die beiden waren bei Weinig im Einsatz. Nach einer Einführung durften sie in der Testhalle selber Hand anlegen. „Unter Anweisung verschraubten und justierten wir die Führungsschienen, auf denen später die Maschinen auf und abfahren sollen“, erzählte Janne Kritz. Millimeterarbeit war gefragt, damit die Maschinen während der Testläufe nicht beschädigt wurden. Von ihrem Arbeitstag bei den VS berichtete Luisa Merz. Vielseitig und abwechslungsreich sei er gewesen. „Vom Sortieren von frischlackierten Rückenteilen für Stühle bis hin zum Zusammenschrauben von Schränken war alles dabei.“

Das Fazit der Schüler war einhellig. „Wir haben gemeinsam ein wichtiges soziales Projekt unterstützt“, betonte Janne Kritz. Von einem ganz neuen Bewusstsein sprach Luisa Merz: „Weltweit gibt es zahlreiche Kinder und Jugendliche, die mit wesentlich schwierigeren Rahmenbedingungen leben müssen als wir.“ Sie sei jetzt noch dankbarer für das Privileg, unter so guten Lebensverhältnissen aufwachsen zu dürfen. Janne Kritz und Luisa Merz waren einer Meinung: „Es ist ein tolles Gefühl, zu wissen, dass jeder mit seinem Engagement einen persönlichen Beitrag leisten konnte, um das Bildungs- und Gesundheitssystem von Kindern und Jugendlichen in ärmeren Ländern zu unterstützen.“

Bei der Spendenübergabe waren auch die Elftklässler dabei. Gespannt lauschten sie dem Vortrag, um das Projekt kennenzulernen. Schülersprecher Calvin Ruff appellierte an sie, das Projekt fortzuführen. Dass sie wieder mitmachen, daran ließ der stellvertretende Schülersprecher Daniel Winkler keinen Zweifel.

Das verdiente Geld werde nachhaltig investiert, um die Lebenssituation der Menschen in Dow Bodié dauerhaft zu verbessern. „Wir sind dabei, weil wir etwas bewirken und den Menschen vor Ort mit unserer Hilfe ein Lächeln ins Gesicht zaubern können.“